Biofeedback

Neurofeedback ist eine spezielle Forme des Biofeedback: Eine nicht invasive, gehirnbasierte Biofeedback Intervention. Beim Biofeedback selbst werden die Messinstrumente aber nicht wie beim Neurofeedback an der Kopfhaut angebracht, sondern peripher d.h. an der Hand, den Fingern oder manchmal am Ohrläppchen.

Hier stelle ich Ihnen drei der häufig angewendete Formen des Biofeedbacks exemplarisch vor: Das Herzratenvariabilitätstraining, das Temperaturfeedback und die Hämenzephalographie – kurz HEG genannt. Daneben existieren jedoch viele weitere Therapiemöglichkeiten mit Biofeedback. Die Vielfalt des Neurofeedback stelle ich Ihnen in diesem Blogbeitrag ausführlich vor.

Herzratenvariabilitätstraining

Die Herzratanvariabilität (HRV) ist biologisch und bei jedem Menschen vorhanden. Es geht um die Veränderung des zeitlichen Abstands zwischen zwei Herzschlägen in Milisekunden. Ein normales Herz schlägt nie immer mit der gleichen Frequenz, sondern es passt sich den äußeren Umständen bzw. den Anforderungen an. Beim Einatmen z.B. schlägt das Herz etwas schneller (Sympatikus), beim Ausatmen etwas langsamer. (Parasympatikus)

Die Herzratenvariabilität ist eng mit unserm Autonomen Nervensystem verbunden (ANS). Die Hauptnerven bei diesem System ist der Sympatikus und der Parasympatikus und Vagusnerv. Zwischen diesen Nerven sollte ein Gleichgewicht herrschen. Der Sympatikus steht für körperliche und geistige Leistungsfähigkeit aber auch für vermehrten Dauerstress oder z.B. Schlafstörungen. Der Parasympatikus steht für ausgeglichene Verdauung oder Erholung, aber auch für ständige Müdigkeit und Antrieblosigkeit.

Die Herzratenvariabilität spiegelt sozusagen das Gleichgewicht zwischen Sympatikus und Parasympatikus wieder. Eine hohe HRV in Ruhe spiegelt eine erhöhte Flexibilität der Atmung und des Herzschlages an äußere Einflüsse wieder. Das Herz kann sich gut anpassen. Ausdauersport kann die HRV verbessern. Im Alter nimmt die HRV ab. Eine niedrige HRV kann mit verringerter Stresstoleranz einhergehen. Hier zeigt sich, dass nicht nur körperliche Aktivität den Herzschlag und Atmung beeinflussen, sondern auch Emotionen, Aufregung und Stress.

Trainingsziele beim HRV Training ist eine bestmögliche Kohärenz zwischen Atmung und Herz zu erreichen.

Biofeedback wie HRV kann einzeln angewendet werden oder während einer Neurofeedbackbehandlung als zusätzliches Parameter gemessen werden.

Temperaturfeedback z.B. Handerwärmungstraining

Eine recht einfache Art der Messung beim Temperaturfeedback ist der Fingersensor. Ziel ist es Entspannung zu fördern und somit die Temperatur in den Händen z.B. durch imaginäre Vorstellungskraft ( ich halte eine heiße Tasse Kaffee in der Hand, Sonnenwärme spüren oder ein heißes Bad nehmen) zu erhöhen. Der Sensor gibt das Temperaturfeedback zurück, ob das wirklich gelingt und ob und wann die Temperatur steigt.

Ziel ist es bewusst und achtsam die Gedanken darauf lenken zu lernen. Dabei ist es hilfreich, übrigens wie bei allen Arten des Neurofeedbacks und Biofeedbacks, nicht zu stark zu fokussieren oder Dinge zu erzwingen, sondern manchmal den Dingen ihren Lauf gehen lassen.

Hämenzephalographie (HEG)

Bei der Hämenzephalographie wird an der Stirnvorderseite mit einem in ein Kopfband integriertes Infrarotmessgerät die Durchblutung des Frontalhirns gemessen. Eine Erhöhung dieses Blutflusses kann durch ein visuelles oder akustisches Feedback trainiert werden.

Durch die vermehrte Durchblutung gelangt mehr oxidatives (sauerstoffangereichertes) Blut in die frontale Hirnregion. Dies ist ein Indikator für die Gehirnfunktion und Aktivität. HEG kann eingesetzt werden um die Konzentration zu verbessern, auch bei Migräne oder Depressionen kann es helfen.

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