Neurofeedback ist ein Aufmerksamkeits- Konzentrationstraining oder je nach Zielsetzung und Art des Neurofeedbacks ein Entspannungs- und Regulationstraining mithilfe von technischen Hilfsmitteln.
Einsatzgebiete von Neurofeedback
Neurofeedback wird vor allem im Bereich neuronaler und psychosomatischer Krankheiten und Beschwerden wie ADHS/ADS, Autismus-Spektrum-Störung ASS, Depressionen, Schlafstörungen, Angst- und Panikstörungen, Zwangsstörungen, Migräne, Spannungskopfschmerzen, Clusterkopfschmerzen, Bruxismus, Burnout, PTBS, Tinnitus mit und ohne Hörverlust, chronische Schmerzen, Erschöpfungszuständen oder auch Post- Covid angewandt.
Hierbei werden zu Beginn die elektrischen Signale, die das Gehirn produziert, mit Hilfe von Elektroden auf dem Kopf gemessen und in einem Elektroenzephalogramm EEG über einen Computer dargestellt. Es werden dem Gehirn keine elektrischen Impulse zugefügt.
Bestimmte Symptome und Krankheitsbilder können ein mehr oder weniger verändertes EEG aufweisen, die meistens aus einer Dysregulation der Gehirnaktivität resultieren.
Bei Krankheitsbildern wie Depressionen, Angst und/oder Panikstörungen oder PTBS ist es zwingend notwendig interdisziplinär, d.h. mit einer am besten parallel laufenden psychotherapeutischen Behandlung zu arbeiten. Hierbei steht der behandelnde Neurofeedbacktherapeut in Verbindung mit den entsprechenden Psychologen und Psychiatern, um eine optimale Behandlung zu gewährleisten.
Was bewirkt eine Neurofeedback Sitzung
In einer Neurofeedback-Sitzung wird das EEG des Patienten/der Patientin benutzt, die innere Aktivität im Gehirn sichtbar zu machen, wobei in der Regel verschiedene Arten des Feedbacks zum Einsatz kommen. Zum Beispiel an das Neurofeedback adaptierte Videospiele, in dem ein Flugzeug mittels Veränderung der Gehirnaktivität durch ein Ziel zum Hindurchfliegen bewegt werden muss. Oder einen Film schauen, der je nach eingestellter Belohnungsschwelle groß wird bzw. wie durch einen Tunnelblick sich verkleinert, wenn die gewünschte Hirnaktivität sich nicht einstellt. Bei einem attraktiven Feedback und gewecktem Interesse, ist es die Motivation, das Bild groß werden zu lassen. Das Ziel ist es natürlich mit der positiven Verstärkung zu arbeiten nicht mit der negativen, also mit einer schaffbaren aber auch etwas fordernden Belohnungsschwelle.
Wenn es dem Patienten während der Sitzung gelingt, sich in den gewünschten Zustand einzuarbeiten um auf das Ereignis auf dem Bildschirm einzuwirken, aktiviert dies das Belohnungszentrum im Gehirn. Ein Lernvorgang wird so ermöglicht, der zu einer Änderung der Hirnaktivität führt.
Durch positives Feedback lernt das Gehirn über den Prozess des operanten Konditonierens, einen meist entspannten, focussierten Zustand zu halten. Durch regelmäßiges Training kann die Hirnaktivität letztendlich dauerhaft ins Gleichgewicht gebracht werden. Das Ziel des Neurofeedbacks besteht im wesentlichen eine Flexibilität in den Gehirnfunktionen, sowie in den Netzwerken in dem das Gehirn arbeitet, zu fördern bzw. dauerhaft zu erreichen.
Bitte beachten Sie
Neurofeedback ist Arbeit für das Gehirn, welches sich auch zu Beginn an das Training gewöhnen muss. Es kann, muss aber nicht sein, dass nach den ersten ein bis zwei Trainingseinheiten Müdigkeit, Kopfschmerzen, Unwohlsein oder Einschlafstörungen entstehen können. Dies ist manchmal nicht zu vermeiden und sollte hier erwähnt werden.
Lesetipp
In diesem Betrag haben wir Ihnen einige wichtige Fragen zum Thema Neurofeedback beantwortet: FAQ-Fragen zum Neurofeedback